Was wäre diese Erde ohne uns Menschen, die die einzigen sind, die sie bewundern können?
Kaikoura. Es sind die Wale, die uns in das kleine, vom Erdbeben zerstörte Dorf an der Ostküste Neuseelands locken. Zerfallene Brücken und gesperrte Straßen verwandeln unseren Weg in eine lange Fahrt, doch gibt uns unser Tag am Meer viel mehr zurück, als er die Zeit auf den Highways entlohnen könnte. Nach einer Nacht an einer Haltebucht am Ozean machen wir uns auf dem Weg zum Hafen, wo uns ein Boot auf hohe See bringen soll. Wie es das Schicksal so will, teilt uns eine alte Dame mit, dass unser Schiff den Hafen aufgrund eines mechanischen Problems nicht mehr verlassen würde. Unser anfängliches Pech erweist sich jedoch schnell als großes Glück, sodass wir uns bereits Minuten später auf einem Flugzeuglandeplatz am Meer befinden. Liam, der Pilot, weist uns kurz ein und schon bald sehen wir den schwarzen Strand unter unseren Füßen hinweggleiten. Immer weiter rücken die Berge in die Ferne, immer weiter verlassen wir unsere vertraute Welt in Richtung des unergründlichen Meeres. In unserem winzigen Flugzeug durchsegeln wir mit Liam die Lüfte, bis sich ein riesiger Koloss aus den Tiefen des Ozeans an die Wasseroberfläche begibt und uns seinen gigantischen Körper unter der leuchtenden Mittagssonne entgegenstreckt. Wir sind aufgeregt, sprachlos und überwältigt, als eine meterhohe Wasserfontäne aus seinem riesigen Körper in die Luft entweicht.
Immer wieder kreist unser kleines Flugzeug um dieses verwunderliche Geschöpf, das scheint, als spuckte es Regenbögen. Delfine springen neben dem Wal in die Höhe, Seelöwen gleiten durch die Wellen und gigantische Fischschwärme wechseln ihre Richtung. Wir wissen nicht, wohin wir unseren Blick als erstes wenden sollen, welchem dieser unzähligen Tiere wir mehr Bewunderung schenken können. Das Meer wimmelt vor Leben, zeigt uns seine Vielfalt in seiner ganzen Pracht, die dem Menschen sonst verborgen bleibt. Später sehen wir einen weiteren Wal, der seine Flosse in die Luft schlägt und dann in die unergründlichen Tiefe verschwindet, dorthin, woher er gekommen war.
Nachdem wir die Luft wieder verlassen haben, jedoch in unserem Kopf noch längst nicht auf den Boden der Tatsachen zurück gekehrt sind, wandern wir am Meer entlang... Mehr dazu im nächsten Post.
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