Drei Tage, zwei Nächte und eine Insel, von der wir bald merkten, das sie nicht umsonst bereits von den Aborigines als "K'Gari", Paradies, bezeichnet wurde. Am frühen Morgen trafen wir an einem großen Parkplatz zusammen, der gefüllt war mit zwölf Jeeps und hundert Backpackern, die das Abenteuer auf Fraser Island so sehnlichst erwarteten wie wir. Nachdem die weiteren sechs Mitglieder des Jeep 4 ausgekundschaftet wurden und der erste Fahrer unseres neuen Gefährts auserkoren wurde, konnte die Fahrt beginnen. Bereits auf dem Weg zur Fähre dröhnte die Musik aus unseren Fenstern, die immer lauter wurde, je weiter wir uns der Insel näherten. Angekommen auf Fraser Island erwartete uns ein Highway aus purem Sand, über den wir entlang des Meeres für die nächsten Stunden hinweg glitten. Während die Wellen in gelegentlichem Abstand in unser Auto spritzten und auch die ein oder andere Qualle unter den Reifen unseres Jeeps zerplatzte, genossen wir mit ausgebreiteten Armen die Fahrt entlang des Ozeans. An roten, blauen und glasklaren Seen führte uns unser Weg vorbei, genau wie an eiskalten Flüssen, gesunkenen Schiffen und Regenwäldern. Auf Felsen über dem Meer beobachteten wir den Tanz der Haie und Rochen unter uns, die sich vor den Küsten der Insel in Scharen tummelten.
Sobald wir den Strand verließen und uns dem Inselinneren näherten, begann unser Gefährt über den Wurzeln des Sandweges auf und ab zu schwanken. Obwohl das Fahren erst mit 21 Jahren erlaubt war, steuerte auch Lukas unseren Van gekonnt durch die dichten Wälder und breiten Strände. Am Abend trafen wir in unserem Camp ein, an dem wir mit unserer Gruppe aus französischsprachigen Schweizern, Deutschen und Luxemburgern zwei unvergessliche Abende verbrachten. In der Nacht schliefen wir in kleinen Zelten, die, wie sich herausstellte, komplett leer waren und auch nicht die angepriesenen "super dicken und gemütlichen Matratzen" beinhalteten.
Selbstverständlich handelten wir alle schnell und sorgten dafür, dass unser Schlaf durch das ein oder andere australische Bier erträglicher wurde.
Neben der gigantischen Natur, die die Insel uns bot, zeigte uns Fraser Island vor allem, wie schnell mit Menschen so unterschiedlicher Herkunft, Alters und Persönlichkeit eine so gute Freundschaft entstehen konnte, die sich nicht anfühlte, als bestünde sie erst seit zwei Tagen.
Auch als wir die Insel nach drei Tagen schweren Herzens wieder verlassen hatten, verbrachten wir noch eine weitere Nacht mit unseren neuen Freunden im Hostel in Rainbow Beach. Da unsere Travelbuddys in einem Zimmer untergebracht waren, in dem zufälligerweise ein freies Bett stand, schlichen wir uns nachts unbemerkt in ihr Zimmer, um uns seit 3 Monaten heimlich eine Nacht in einem echten Bett zu gönnen. Auch die Pfannkuchen für die Hostelgäste am Morgen ließen wir uns selbstverständlich nicht entgehen, woraufhin wir uns von unseren neuen Freunden trennen mussten.
Indian Head |
Lake Birrabeen |
Lake McKenzie |
Schiffswrack, das immer weiter im Sand versinkt und in
nicht allzu langer Zeit vollständig verschwunden sein wird.
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Champagne Pools |
Dingo Ein vom Wolf abstammendes Tier, das vor allem auf Fraser Island lebt und vor allem nachts auch gefährlich werden kann. |
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Gruppe 4 |
Riesenqualle |
Eli Creek
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