Freitag, 27. Januar 2017

Ein Moment Unendlichkeit

"An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit"

Manchmal in unserem Leben gibt es Momente, in denen wir das Glück in unseren Adern pulsieren spüren und der Ort, die Menschen und wir selbst genau für diesen einen Moment geschaffen zu sein scheinen. Momente, in denen man den Ruf der Unendlichkeit zu spüren denkt; in denen man glaubt, das letztendlich alles einen Sinn ergibt.

Einen genau solchen Moment erlebten wir am letzten Abend auf Fraser Island, einer Insel nahe des australischen Festlandes, die wir mit einer Gruppe von Menschen bereisten, die so verschieden waren wie ihre Herkunft. Ruhig wie die Sterne am Himmel über uns saßen wir in der späten Nacht am Strand und blickten auf das herzergreifende Spektakel, das uns die Natur in genau diesem besonderen Moment bot. Es schien, als sollten wir alle von all den Orten, mit all unseren Geschichten und all unseren Persönlichkeiten genau an diesem Tag an diesen Ort gekommen sein, um in den sanften Tönen der Handy-Musik auf die Milchstraße zu blicken. In einem unfassbarem Leuchten stand uns eine Galaxie gegenüber, in deren Licht wir uns so unbegreiflich klein fühlten, wie die Abbilder der winzigen Sterne über uns. Manche dieser Sterne waren in genau diesem Moment bereits verglüht und trugen nur noch ihr Licht von einem so fernen Ort an unseren Himmel. Während die Wellen leise rauschten und in regelmäßigen Abständen nach ihrem langen Weg durch die Ozeane der Welt am Strand von Fraser Island aufschlugen, schien für genau diese Nacht im Januar die Welt perfekt. Sternschnuppen regneten im regelmäßigen Takt vom Himmel und überschütteten uns mit einer so großen Anzahl an Wünschen, dass das Glück dieses Tages vermutlich die ganze Welt überschütten könnte. All die Sterne und die Menschen, zu denen wir uns so verbunden fühlten, dass es unbegreiflich schien, sie erst seit 2 Tagen unseres Lebens zu kennen, schienen wie die letzten Teile eines großen Puzzles zusammen zu gehören. Während Sterne fielen und eine Galaxie strahlte, die unsere Gesichter mit einer so unverkennbaren Glückseligkeit erleuchtete, wurde uns klar, dass genau das, worauf wir in dieser Nacht blickten, ein alles überzeugender Grund sein musste, dass all das was wir taten, dass all die Wellen die den Strand erreichten und all die Liebe die wir spürten, einem größeren Sinn untergeordnet sein mussten. All das musste sein, um der Perfektion dieses Planeten, die uns in dieser Nacht bewusst wurde, gerecht zu werden.

Es gibt keine Fotos von diesem Spektakel, wobei Fotos ohnehin die Schönheit dieses langen Momentes in keiner Weise vermitteln könnten. Doch haben wir im Internet ein Bild gefunden, das zumindest das Sichtbare dieses Moments vermitteln kann.

Die Nacht auf Fraser Island wird eine derer sein, an die man sich auch nach Jahren mit einem wehmütigen Lächeln zurück erinnern wird.
Man wird sich zurück erinnern an ein Wunder der Natur, das einer der Gründe ist, für die wir tun was wir tun: Reisen.


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