Es war soweit. Wir hatten es geschafft. Der Nullabor war vollendet, der endlose Highway für's Erste überstanden und Conny war fitter denn je. Nach zwei erholsamen Tagen am Streaky- und Baird Bay, machten wir uns auf den Weg ins 400 Kilometer entfernte Port Augusta, die erste Stadt, die dieser Bezeichnung nach einer gefühlten Ewigkeit würdig war.
Im Rückblick war der Nullabor trotz seiner unfassbaren Länge und Eintönigkeit wie ein endloses, monotones Lied, das einen in einer gewissen Weise gefangen nahm. Auch wenn unsere Tage fast ausschließlich aus Fahren bestanden, waren sie besonders. Die Nächte in der rauen Wildnis am Lagerfeuer und unter dem Schein der Abermillionen von Sternen in der dunklen Nacht waren besonders. So weit weg vom alltäglichen Leben und so nah an der puren, ursprünglichen Natur, in deren Leere und Kargheit eine so tief verborgene Schönheit schlummerte, dass sie schwer zu begreifen war. Nun wussten wir, was es war, das Henry David Thoreau in der Wildnis so gefangen nahm. Es war die unkomplizierte Einfachheit des Lebens, weit weg vom Alltag. Es waren die Kängurus in der dämmernden, gigantischen Abendsonne, die Emus am Straßenrand und die kilometerweiten Ebenen voller Nichts. Es waren die Nächte am Lagerfeuer und die verblassten Farben, die den australischen Sommer einleiteten.
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