Samstag, 1. April 2017

2-Mann-Team

Das kalte, blaue Wasser des Lake Tekapo empfängt uns an unserem nächsten Ziel. Ein See, der von Gebirgen umrahmt wird und still in der roten, aufgehenden Sonne glänzt. Der schönste Zeitpunkt des Tages ist wie immer der Morgen, das Erwachen der Welt, das wir still und leise aus dem Kofferraum unseres Autos beobachten. Schwäne durchkreuzen das glühend rote Wasser, Enten quaken und watscheln erwartungsvoll zu unserem kleinen, himmelblauen Auto, das das Rot der leuchtenden Erde als einziges durchbricht. Die Stadt schläft. Geschäfte haben geschlossen. Die Straßen sind unbefahren. Der Morgen gehört nur uns allein und der Sonne, die die den Frost der kalten Nächte in ihrem roten Strahlen verbrennt. Wie immer liegen wir in unserem gemütlichen Bett aus tausend Kissen und tausend Decken in unserem kleinen Auto, das so klein ist, dass selbst die Ranger nicht mehr damit rechnen, das irgendjemand darin schlafen würde. Und so sind all unsere Nächte ruhig, ohne Klopfen von mürrischen Männern an der Scheibe. Nach einem wohltuenden Abend in einem heißen Thermalbad im Wald fahren wir zu einer alten, kleinen Kirche am See, vor der die Milchstraße am hellsten strahlt. Wir wünschen uns die immer gleichen Wünsche von den Sternschnuppen, genießen die Mystik dieses magischen Augenblicks, irgendwo im Schatten dieser kleinen Kirche, wo kein Asiate Fotos schießt. Und dann gehen wir schlafen. Bis wir erneut mit der Sonne erwachen. Losfahren. Erleben. Träumen.
Die nächsten Tage macht uns beiden in einem zweitägigen Abstand eine Magenverstimmung zu schaffen, von der wir bis heute nicht wissen, woher sie kam. Im Wechsel liegt einer von uns beiden eingegraben in den tausend Kissen und Decken auf der Rückbank unseres kleinen Gefährts, während der andere für hunderte Kilometer die Highways entlang fährt. Doch gemeinsam meistern wir alles. Sind ein 2-Mann-Team. Allein gegen die Welt.


Tekapo Hot Springs


Lake Tekapo


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