Alle warten wir. Franzosen, Italiener, Neuseeländer, wie immer Asiaten und wir. Die untergehende Sonne taucht den Himmel und das Meer in ein rotes Leuchten, das all uns Menschen trotz der eisigen Kälte des Südens zu erwärmen scheint. Immer wieder schlagen die Wellen auf die glühenden Felsen, während sich all die wartenden Blicke in der Ferne verlieren. Die Uhr schlägt erst 7 und dann 8. Als plötzlich niemand mehr damit rechnet, hören wir einen krächzenden Schrei. Alle Blicke richten sich auf das mittlerweile brennende Meer. Und dann erscheint er. Ein Raunen durchläuft die Menge, ein Kind schreit aufregt nach seiner Mutter und die ersten Kameras beginnen hektisch zu knipsen. Wie ein Star in einer Manege verfolgt man jeden seiner Schritte. Er tapst, er springt, man knipst. Von einem Stein hüpft er auf den nächsten, während die Asiaten immer hektischer werden, immer schneller knipsen, sich immer näher an ihn heran pirschen. Zum Abschluss seiner großen Show stolziert er auf einen großen Stein, auf dem er sich aufbaut, sich in die Höhe streckt, seine Flossen in die Luft schlägt und aus vollster Kehle schreit. Die Menge tobt. Und dann verschwindet er, still und leise wie er gekommen war, hinter einem großen roten Felsen. Eine Französin fordert ihren Freund auf, ein Foto zu schießen, von dem was all die Menschen während dem großen Spektakel verpasst hatten: die leuchtend rote Welt, die hinter uns in der Nacht versank. Nach und nach verließen die all die Menschen zufrieden den großen Schauplatz. Denn wir alle hatten ihn gesehen. Den seltensten Pinguin dieser Welt.
Te Waewae
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