Dienstag, 7. Februar 2017

3 Tage auf hoher See

Im Takt der Wellen glitt die Anaconda III auf und ab, während der Hafen von Airlie Beach in der Ferne kleiner wurde. Nachdem der Captain die weißen Segel gehisste  hatte und uns die Crew an Bord willkommen hieß, wurde uns bewusst, dass unser Abenteuer auf hoher See endlich begann. Mit 30 Backpackern, die aus den verschiedensten Teilen der Welt zusammen gekommen waren, um die Whitsunday Inseln und das gigantische Great Barrier Reef zu erkunden, sollte unsere Reise beginnen. Im Leuchten der Sterne steuerte das Segelboot in die Weiten des Ozeans, bis wir vor der ersten Insel ankerten. Sanft schaukelten uns die Wellen in unseren ersten Schlaf auf hoher See, bis uns der Anker am nächsten Morgen donnernd erweckte. Unseren ersten Tag widmeten wir der Erkundung der paradiesischen, unberührten Inseln, vor denen alle Versionen von "Blau" ineinander flossen. Weiter ging es zur Hook Island, auf der wir beim Schnorcheln im Meer die tanzenden Korallen und bunten Fische bewunderten. Auch im Tauchen wagten wir einen Versuch und ließen uns mit den erfahrenen Tauchlehrern der Crew mit Gasflasche und Ausrüstung ins seichte Meer hinab. Für den kommenden Tag war die Erkundung des äußeren Great Barrier Reef vorgesehen. Trotz anfänglicher Zweifel des Captains, schossen bald die weißen Segel in die Höhe und ließen unser Boot durch die meterhohen Wellen in Richtung des Bait Reef gleiten. Es dauerte nicht lange, bis der Großteil der Besatzung über der Reling beugte und die gigantischen Wellen über unser Boot herfielen. Während wir uns mit aller Kraft an den Tischen am Deck festhielten und die Anaconda in eine bedenkliche Schieflage verfiel, steuerte der Captain weiter, immer weiter in den endlosen pazifischen Ozean. Angekommen am besagten Riff, legte sich der Wellengang, sodass wir uns mit Quallen-Schutzanzug, Schnorchel und Flossen ins Meer stürzten. Felsenartig wuchsen Korallengärten aus den Tiefen des Ozeans empor, in denen alle möglichen Fische umher schwammen. 

Immer weiter glitten wir über die wankenden Korallen im Ozean hinweg, während uns die unfassbare Vollkommenheit dieser zauberhaften Unterwasserwelt bewusst wurde. Schildkröten schnappten an der Wasseroberfläche nach Sauerstoff, Fische kitzelten unsere Nasen und unter unseren Flossen schwamm friedlich ein Hai. Alle Tiere schienen auf eine so harmonische Art und Weise ihren natürlichen Instinkten nachzugehen, dass es fast unmöglich schien, dass die Perfektion dieses Lebensraums in nicht allzu langer Zeit nicht mehr existieren würde. 
Während die Sonne hinter dem Meer versank und wir das äußere Riff verlassen hatten, sprangen wir mit unseren neuen Freunden von der Reling des Bootes und schwammen mit riesigen Fischen umher. Nachdem auch der letzte Tag mit Schnorcheln verbracht wurde und wir zum letzten Mal das fabelhafte Essen der Bordküche genossen, steuerten wir nach 3 Nächten auf hoher See wieder das Festland an. Die Whitsunday Inseln waren ohne Zweifel ein Abenteuer, das vermutlich für immer zu unseren schönsten zählen wird.




Whitehaven Beach

Sandstrand aus reinem Quarz, an dem wir uns mit purem Sand
die Haare waschen konnten (was wir auch taten).



Hill Inlet, Whitsunday Island


Blue Pearl Bay










Leider sind wahren Farben auf den Unterwasserfotos nicht wirklich zu erkennen...


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