Nachdem wir die vergangene Nacht auf einem schmalen Schotterweg in der Wildnis verbracht hatten und glücklicherweise nicht aus unserem tiefen Schlaf gehupt wurden, ging die Fahrt weiter in Richtung des berühmten Wilson Promontory National Parks. Die nun endlich wieder blitzeblanke Scheibe Daisys sorgte dafür, dass auch unsere beiden Travelbuddys die atemberaubende Sicht auf die rauschenden Wellen der Bass Straße wieder genießen konnten. Wie so oft versprachen uns die Reiseführer nicht zu viel und lange Sandstrände erstreckten sich entlang der felsigen Hügellandschaften der riesigen Halbinsel. Der liebevoll als "Wilson Prom" bezeichnete Park gilt als südlichster Punkt des australischen Kontinents und bildete vor tausenden Jahren eine Landbrücke zu Tasmanien. Um den besagten Nationalpark in vollsten Zügen zu genießen, starteten wir eine Wanderung entlang der vielen Trails, die von duftenden Eukalyptus- und Teebaumwäldern gesäumt waren. Nachdem wir alle Ecken und Kanten des Proms erkundet hatten, gönnten wir uns eine mittlerweile bitter nötige heiße Dusche und setzten unsere Fahrt zum nächsten Rastplatz fort.
Angekommen an einem Stellplatz mit Feuerstelle, freuten wir uns auf unser verdientes Dinner und unsere nächtliche Viersamkeit. Doch wir trauten unseren Augen kaum, als sich der Camingplatz urplötzlich mit unzähligen Vans füllte, die vermuten ließen, es gäbe Freibier. Innerhalb kürzester Zeit war der Stellplatz gefüllt mit Backpackern aus aller Welt, die sich allesamt auf ihren Gaskochern Nudeln zauberten. Dank ihrer exzellenten fremdsprachlichen Kenntnisse, die sich die Twins im Verlauf der Jahre eifrig erkämpft hatten, konnten diese auch den defekten Gaskocher der französischen Backpacker wieder instand setzen.
Nachdem die verschiedenen Vans und deren Besitzer ausgekundschaftet wurden, ließen wir unseren Abend mit zwei deutschen Backpackern bei dem ein oder anderen Bier ausklingen. Diese erwiesen sich jedoch im Nachhinein als äußerst spießig und geizig, sodass wir für den Rest des Abends neidisch auf deren Chipspackung starrten. Wie so oft verbrachten wir den Rest des Abends zu viert auf der gemütlichen Matratze Daisys und nächtigten Seite an Seite mit unzähligen weiteren Campervans.
Man merkt, die Ostküste ist nicht mehr fern!
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